Chemnitz

Von August 2021 bis September 2022 war das BMBL in Chemnitz unterwegs. 2021 noch ohne festen Ort, zog es mit seinen mobilen Möbeln durch die Chemnitzer Innenstadt, um mit den Chemnitzer:innen ins Gespräch zu kommen.

Am 10.9.2022 eröffnete das BMBL im Glaskasten in der Zietenstraße seine Türen. Gemeinsam mit den Chemnitzer:innen entstand eine farbenfrohe und mit reichlich Grünpflanzen ausgestattete Sitz- und Liegelandschaft in der Jakobstraße 42 auf dem Sonnenberg. Bunte Gräser, blühende Hortensien und Lerchensporn – die neuen Stadtmöbel sind Teil des Bundesministeriums für blühende Landschaften, das zeitgleich im Glaskasten nebenan in der Zietenstraße eröffnet wurde. Die Sitzlandschaft ist gemeinsam mit Studierenden der TU Dresden und bauwilligen Anwohner:innen auf zwei Parkplätzen entstanden und trotzt damit der Straße einen Platz für Gemeinschaft ab. Die hölzernen Stadtmöbel und eine Mitmach-Ausstellung im BMBL machten unmissverständlich deutlich, worum es dem Ministerium geht: Die Stadt zum Blühen zu bringen.

Das Ministerium veranstaltete Aktionen wie die Verleihung der Helmut-Kohl-Rose an besonders verdienstliche Chemnitzer:innen, eine Comic-Sprechstunde mit der Chemnitzer Illustratorin Stephanie Brittnacher, installierte eine Pflanzenpflegestation für hilfsbedürftige Pflanzen und schuf Gelegenheiten zum Zusammenkommen, Trinken und Essen. Das Projekt hatte zum Ziel, während des Projektzeitraums eine intensive Diskussion und Auseinandersetzung über den Zustand der Chemnitzer Stadtgesellschaft, auch mit dem Hinblick auf den bevorstehenden Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025, zu führen und dabei gemeinsam mit lokalen Akteur:innen und Bewohner:innen Lösungsvorschläge für die Zukunft zu entwickeln.

Das BMBL startete seine Aktivitäten in Chemnitz mit einer Umfrage zur Lebensqualität und zu den Einstellungen der Bürger:innen zu ihrer Stadt – auch im Hinblick auf Chemnitz als Kulturhauptstadt 2025. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Befragten vor allem mit den Einkaufsmöglichkeiten, dem öffentlichen Nahverkehr und den Naherholungsmöglichkeiten zufrieden sind. Auch der Zusammenhalt in der Stadt und die Möglichkeiten, sich persönlich in die Stadtentwicklung einzubringen, werden positiv bewertet. Weniger zufrieden sind die Befragten mit dem Angebot an Cafés, Bars und Restaurants und mit der Bahnanbindung von Chemnitz. Insgesamt sind die Befragten der Überzeugung, dass die Stadt Chemnitz besser als ihr Ruf ist und viel Entwicklungspotenzial im Hinblick auf die Kulturhauptstadt 2025 hat.

Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit dem Klub Solitaer e.V. statt und wurde neben dem Fonds Soziokultur vom Kleinprojektefonds der Stadt Chemnitz und vom Verfügungsfonds Sonnenberg im Rahmen der Städtebauförderung Chemnitz gefördert.