Erste Station machte das Bundesministerium für Blühende Landschaft im Jahr 2018 in einem leeren Ladenlokal in der sächsischen Stadt Kitzscher. Die Stadt liegt etwa 25 km südlich von Leipzig in einer Tieflandsbucht am Rand des Mittelsächsischen Hügellandes.
Die Stadt Kitzscher steht für viele Verwerfungen der Nachwendejahre und viele Hoffnungen, die 30 Jahre nach der Wende sichtbar werden: Mit dem Wegfall der Braunkohleindustrie erlebte die Stadt einen Rückgang ihrer Bevölkerung um knapp 50%; die Jungen gingen, die Älteren blieben zurück. Der Weggang der Bewohner:innen hatte den Verlust großer Teile des kulturellen Lebens und der infrastrukturellen Einrichtungen zur Folge. Durch das Wachsen der Stadt Leipzig und damit verbundener steigender Mieten, ist Kitzscher nun bestrebt, jüngere Menschen aus der Stadt anzuziehen um der Überalterung entgegenzuwirken.
Das BMBL nahm die Besonderheiten Kitzschers in den Blick und startete eine Plakatkampagne, die die touristischen Vorzüge der Stadt und der landschaftlich mit vielen Seen (ehemalige Tagebaulöcher) geprägten Umgebung, herausstellte. Das BMBL war Anlaufstelle für Diskussionen und Filmabende, es war Anfangspunkt verschiedener Stadtexpeditionen.